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Der Weg zu dir

Kapitel 13: "Ich liebe dich"
von

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Angestaute Wut

„Ist das hoch!“, rief Lina. Wir waren an einem der Stadttore abgekommen. Schere verkroch sich auch gleich in den Schatten und verschnaufte. Vor uns lagen die Stufen zur Hauptstadt. „Okay, wir dürfen nicht auffallen“, erklärte ich. „Wir sollten uns durch die Gassen zum Palast schleichen. Dort müssen wir uns mit den Wachen verständigen und dann sehen wir weiter.“ „Gut, gehen wir los!“, lachte Brook und wir erklommen die Treppen.

Oben angekommen waren wir direkt auf einer der Hauptstraßen, die zum Palast führten. Ein leichter Wind wirbelte den Sand auf. Es war keine Menschenseele zu sehen. „Irgendwie leer“, bemerkte Lina. „Viel zu leer“, stimmte ich zu und ging los. Vielleicht konnten wir doch auf der Hauptstraße bleiben, aber wo waren die ganzen Stadtbewohner? Fand etwa doch noch eine Hochzeit statt? Farquard hatte nichts von einem Termin erzählt…und es war wirklich verdächtig still.

„Planänderung. Wir gehen einfach geradewegs zum Palast. Jeder, der sich uns in den Weg stellt…Moment…jeder Feind wird erledigt“, verbesserte ich mich. „Yohohoho! Die Sonne scheint dir nicht gut zu tun. Hast du schon einen Stich?“, scherzte Brook und Lina kicherte. Zum Glück nahmen sie das alles locker. Es wäre unerträglich, wenn sie vor Anspannung fast platzten.

Nach einem kleinen Marsch durch die Straßen landeten wir schließlich vor dem Palast. Wir hatten uns nicht verlaufen! Auch mal was Neues… Ich sah mich um. Auch der Vorplatz war wie leergefegt. „Hier stimmt was nicht“, brummte ich. „Gehen wir rein.“ Wir gingen auf die Treppen zu, die zum Palast führten, als plötzlich von allen Seiten als Wachen getarnte Piraten auftauchten. Sie trugen das Wappen von Frommage auf ihrer Kleidung. „Wir wurden entdeckt“, fiepste Lina.

„Wenn du erlaubst, würde ich mich gerne um diese Versager kümmern“, sagte Brook und zog die Klinge aus seinem Gehstock. „Gut, wir überlassen das dir“, antwortete ich und nahm Lina an die Hand. Ein Schatten flog über uns hinweg und ein Mann im weißen Gewand landete neben Brook.

„Jaha, jetzt wagt es auch noch Peruh, sich uns in den Weg zu stellen!“, lachten die Piraten. Peruh? War er nicht tot? „Ich werde dir helfen“, sagte Peruh und drehte sich zu Lina und mir um. „Prinzessin Vivi ist in ihrem Zimmer. Sie hat sich in ihrem Bad eingeschlossen und will seit Stunden nicht mehr herauskommen. Bitte kümmere dich um sie.“ Er drehte sich wieder zu den Feinden, die ihren Angriff starteten. Vivi ging es überhaupt nicht gut. Dieser Farquard konnte sein blaues Wunder erleben!

Ich rannte mit Lina die Treppen hoch und geradewegs auf die Tore des Palastes zu. Nirgends war eine Wache zu sehen. Hatten sie alle Angst? Wir liefen durch das Portal und landeten in einer großen Halle. Verdammt! Hier konnte man sich nur verlaufen! Ich hörte Schritte.

„Mimimimi!“ Diese Stimme… „Zorro! Hier rüber!“, räusperte sich Igaram, der aus einem Gang heraus sprach. Bei ihm waren zwei Soldaten Alabastas. „Du kommst mir gerade recht, Lockenkopf!“, begrüßte ich ihn. „Ich muss ganz schnell zu Vivi.“ „Natürlich musst du das!“, sagte Igaram und schaute zu Lina herunter. „Lina, du gehst mit dem Kerl hier zum König und erklärst alles, was passiert ist“, sagte ich zu ihr und sie nickte. „Ist das in Ordnung?“, fragte ich Igaram, der ebenfalls nickte. „Du bringst ihn in Prinzessin Vivi’s Zimmer“, befahl Igaram einer Wache.

Gemeinsam eilten wir die Treppen hinauf. Lina, Igaram und die zweite Wache trennten sich von uns. Wir liefen einen Gang entlang, der wieder zu Treppen führte. Hier würde ich nicht mehr heraus finden… „Da vorne rechts, die hinterste Tür“, keuchte die Wache. Der war verdammt schnell aus der Puste. „Danke!“ Ich rannte an ihm vorbei. „Sag Bescheid, wenn es brenzlig wird!“ Ich hielt vor der besagten Tür. Mein Herz schlug immer schneller. Ich klopfte an. Keine Reaktion.

Langsam öffnete ich die Tür und schaute hinein. Es war ziemlich unordentlich. Auf dem Boden lagen Kleidungsstücke und Papierfetzen herum. Ich ging hinein und schloss die Tür hinter mir. „Vivi?“, rief ich. Mein Puls beschleunigte noch mehr, als ich ein kleines Poltern aus der Tür links von mir hörte. Das musste wohl das Bad sein.

„Hau ab!“, schrie Vivi. Sie klang sehr heiser und sie weinte. „Vivi, ich bin es doch“, sagte ich und ging auf die Tür zu. „Tut mir leid, ich bin zu spät.“ Ich hörte ein Schniefen. „Nein…“, hörte ich die überraschte Stimme meiner Prinzessin. Jetzt hatte sie mich erkannt. Das Klackern des Schlosses verriet mir, dass sie gleich aus dem Bad kommen würde. Die Tür öffnete sich, mein Herz schlug noch schneller, wenn es überhaupt noch möglich war.

Vivi stand vor mir. Ihre Augen waren gerötet. Sie sah mich an und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. Ich stand nur da und sah sie an. Ihre langen blauen Haare fielen wie ein Vorhang herab. An ihren Armen erkannte ich einige blaue Flecken. An ihrem Hals befanden sich kleine rote Flecken. Sie zitterte. Langsam kam sie auf mich zu und fiel mir in die Arme. Ihr Gesicht vergrub sie in meiner Brust.

„Du bist endlich da!“, schluchzte Vivi. Ich strich ihr über den Kopf. Ja, endlich war ich wieder bei ihr. Endlich hielt ich sie wieder in meinen Armen. „Ich dachte, es wäre alles aus. Ich hatte solche Angst!“ „Keine Sorge, der Alptraum ist vorbei“, beruhigte ich sie. „Ich weiß, was passiert ist…“ Sie nickte zögerlich und sah zu mir auf. Sie lächelte mich erleichtert an.

„Oh, meine Prinzessin!“ Mann, durch die Teleschnecke war die Stimme leichter zu ertragen. „Wir ‘aben immer noch keinen ‘Ochzeitstermin ausgemacht!“ Die Stimme kam immer näher. Was war mit der Wache? Plötzlich sprang die Tür auf. Reflexartig schob ich Vivi hinter mich, als ich mich zur Tür drehte. „Eh? Wer bist denn dü?“, fragte Farquard wenig begeistert. „Ünd was ‘ast dü mit meiner Frau vor?“ „Gut, fangen wir an“, meinte ich ruhig. „Ich bin dein schlimmster Alptraum und werde Prinzessin Vivi retten.“ Vivi klammerte sich fest an meinen Mantel. Sie zitterte noch mehr.

„Das will isch aber se’en, Kleiner!“, lachte Farquard. Was sollte dieser dämliche Akzent? „Spar dir den Akzent, Schmalzlocke“, meinte ich und musterte seinen geschockten Blick. Sein Schnurbart passte zu seinen fettigen Haaren. „Eh? Sag mal, wer bist du eigentlich?“, fragte er nun ohne Akzent. „Mann, müsst ihr immer so anfangen?“, fragte ich genervt. „Deinen kleinen Helfer Francois hat es auch nichts genützt, als er wusste, wer ich bin.“

„Was soll das heißen?“ Farquard wurde ziemlich unruhig. Hatte er Angst? Oder war er einfach nur sauer? „Francois wartet in der Hölle auf dich und du wirst ihn auch gleich sehen!“, sagte ich kalt und zog zwei meiner Schwerter. „Vivi, versteck dich wieder im Bad. Ich kümmere mich um ihn.“ Ich spürte, wie ihre Hände mich losließen. Eine Tür schloss sich, Vivi war also in Sicherheit. „Du hast Francois auf dem Gewissen?“, fragte der Typ ziemlich sauer. „Das wirst du bereuen.“

Er holte kleine Nadeln hervor. Nicht schon wieder! „Das zieht nicht bei mir! Sündenphönix!“ Ich schoss eine Schockwelle auf ihn ab und er flog durch die Tür auf den Flur. „Alles in Ordnung?“, hörte ich Vivi’s Stimme. „Ja, mach dir keine Sorgen!“, antwortete ich und rannte auf den Flur. Farquard rappelte sich auf. Oje, ich hatte die Wand zertrümmert. Ob sie mir wohl auch Schulden auferlegen würden? „Du dreckiger Pirat wagst es tatsächlich, einen König anzugreifen?!“, schrie er aufgebracht. Ein paar seiner Männer kamen in den Flur gerannt. Super, noch mehr von denen. „Nein“, antwortete ich. „Ich Samurai der Meere wage es, einen hinterhältigen Piraten in die ewigen Jagdgründe zu schicken!“ Ein Schlag von mir und er flog seinen Männern entgegen.

Leider rappelten sie sich viel zu schnell wieder auf. Ziemlich sauer zogen sie ihre Dolche, die in einer Flüssigkeit getränkt wurden, so wie Francois‘ Dolch. Mir blieb nichts erspart. „Tjahahaha! Ich werde berühmt, wenn ich dich umgebracht habe!“, lachte Farquard auf. „Und da du dich mir in den Weg gestellt hast, muss das ganze Land leiden.“ Er holte eine Babyteleschnecke hervor. Plötzlich rannte Vivi aus dem Zimmer. „Nein, bitte! Das darfst du nicht tun!“, schrie sie auf und wollte auf ihn zu rennen, doch ich hielt sie am Arm fest. Farquard lachte nun noch lauter. „Zu spät, Schneckchen! Fertig machen zum Angriff!“, rief er in die Schnecke, doch man hörte nur das Rauschen der Wellen. „Was ist denn jetzt kaputt?!“ Vivi sah mich verwirrt an. „Denkst du, ich komme unvorbereitet?“, fragte ich den Typen, dessen Schnurbart bedrohlich spitz wurde. „Man nennt mich nicht umsonst Piratenjäger…naja, und sie waren mir im Weg.“

„Sie waren dir im Weg?!“, schrie er aufgebracht. „Ihr werdet alle sterben!!!“ „Das kenne ich schon…“, murmelte ich. „Vivi, versteck dich lieber. Es könnte zu gefährlich werden.“ „Nein!“, entgegnete sie kopfschüttelnd. „Ich werde mit dir kämpfen!“ Farquard verfiel wieder in einem Lachanfall. Der Typ war anstrengend, richtig nervig. „Gut, wie du meinst“, brummte ich. Jetzt musste ich doppelt aufpassen, nicht sehr von Vorteil, vor allem da sie Gift benutzten.

„Angriff!“, rief Farquard und seine Leute warfen die Leiche der Wache, die mich hergebracht hatte, auf uns. Erschrocken wich Vivi zurück. Der Gegner kam auf uns zu gerannt. Vorher war ich noch fest entschlossen, all meine Wut in diesem Kampf rauszulassen, doch nun hielt mich etwas davon ab. Wieder beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Ich sollte kurzen Prozess machen…

„Weg mit euch!“ Mein Angriff erwischte die Wachen schwer und schleuderte sie bis zu den Treppen am Ende des Ganges. „Woah, macht jetzt nicht schlapp!“, schrie Farquard wütend, doch seine Männer standen nicht mehr auf. „Jetzt bist du dran“, sagte ich kalt und zeigte mit der Schwertspitze auf ihn. Er lachte nur. Dieses Lachen konnte nichts Gutes verheißen. Vivi klammerte sich an meinen rechten Arm. „Keine Angst, Vivi“, flüsterte ich ihr zu.

„Hihi, du musst sie gar nicht erst beruhigen. Seit gestern ist sie sowieso fertig mit der Welt!“, lachte Farquard frech. „Aber es hat dir doch auch gefallen, oder?“ „Schluss jetzt!“, sagte ich entschieden. „Du bist also noch stolz darauf, was du getan hast. Das zeigt nur, was für ein Feigling du bist. Vergreifst dich mit hinterhältigen Methoden an wehrlosen Frauen. Toller Kerl bist du.“ Ich festigte den Griff um meine Schwerter, Vivi ihren an meinem Arm. „Echt süß, wie du dich für so ein kleines dreckiges Weibsstück einsetzt. Dann werdet ihr beide eben zusammen sterben! So wie die Wache dort“, lachte er erneut und deutete auf den Leichnam neben uns.

„Ich hab genug von dir!“, schrie Vivi und nahm sich blitzschnell mein drittes Schwert. Es ging alles viel zu schnell…sie stürmte auf ihn zu. Er lachte. Er stach mit dem Dolch zu. Vivi’s Schrei. Blut tropfte auf den Boden. Er lachte erneut. Noch lauter als vorher.

„Das war dumm“, fuhr ich Vivi an. Ich hatte sie noch rechtzeitig nach hinten gezogen, weg von der vergifteten Klinge. Sie war unsanft hinter mir gelandet. Mit einer Finte hatte mich der Kerl erwischt. Ich war viel zu unachtsam. Er hatte mich an meiner linken Schulter getroffen. Ein brennender Schmerz zog sich durch meinen Arm. Ich wich von ihm zurück.

„Tjahahahaha! Das läuft ja immer besser!“, lachte Farquard siegessicher. „Das Gift wird dich in wenigen Sekunden lähmen. Dein Herz wir aufhören zu schlagen. Genieße deinen letzten Atemzug.“ Klar, als ob ich so leicht zu erledigen wäre. Vorher musste ich ihn noch aus dem Verkehr ziehen. Eher würde ich nicht sterben! „Eh, du stehst ja immer noch“, bemerkte Farquard.

„Was hast du denn erwartet?“ Die Schmerzen wurden immer unerträglicher. Mein Arm war schon taub. „Mein Schwert, Prinzessin.“ Vivi sah mich fassungslos an und übergab mir mit zitternden Händen das Schwert, welches sie mir vorher entwendet hatte. „Das war dein Todesurteil, ist dir das klar, kleiner Pirat?“, fragte ich den Schnösel. Ich ließ mir nicht anmerken, wie sehr das Gift an meinen Kräften zehrte. Die Schmerzen breiteten sich in meinem Oberkörper aus. Bloß nicht aufgeben!

Farquard wich langsam und vor allem ängstlich zurück. „Da-das sieht ni-nicht gut für mich aus“, bemerkte er. Ich brachte meine Schwerter in Position. „Geheime Kunst. 3.000 Welten!“ Er hatte keine Chance. Mein Angriff war brutal. Ich hatte ihn aufgeschlitzt, wie ich es sonst nie tat. „Dein Gift ist viel zu schwach“, keuchte ich und sank auf die Knie. Ich hatte ihn erledigt. Endlich.

„Zorro!“ Brook und Peruh kamen die Treppen hinauf gerannt und standen nun im Flur. „Er muss sofort behandelt werden!“, sagte Vivi hektisch. Sie stand plötzlich hinter mir. Peruh nickte und rannte auch gleich wieder die Treppen herunter. „Alles in Ordnung?“, fragte Brook besorgt. Ich musste lächeln und dann wurde alles schwarz.



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